Juni 1851: Seereise zurück nach Athen – Der Berg Ida

„19. Mai. Morgen reisen wir nach Konstantinopel, von wo wir, aber nur auf Tage zurückkehren (…).” (1) Der Besuch in Konstantinopel, Ankunft am 24. Mai, hatte sicherlich diplomatische Gründe. Denn der Erbgroßherzog hatte eine Audienz beim Sultan. Es folgten noch mehrere Besuche bei hohen Würdenträgern, ein Diner beim Sultan und eine Abschiedsaudienz. Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten fanden am 30. Mai mit 70 Reitern im großen Rahmen statt. Am 5. Mai sollte es ab Brussa mit dem Schiff nach Athen gehen. (2, 3) Leider erkrankte Dalwigk , ein „leichter Cholera Anfall” und fuhr verspätet ab. (4) „Auf diese Weise habe ich Brussa nicht gesehen, allein ich habe mich durch andre schöne Orte entschädigen können, wo wir länger anlandeten, zum Beispiel in Tenedos, Troja gegenüber, in Mitilene, zwölf Stunden in Smyrna, in Chios und so weiter. In Syra traf ich wieder zum Prinzen; von dort machten wir wieder eine kleine Fahrt nach der Insel Delos, um ihre Altertümer zu sehn, und trafen dann am andern Morgen um elf Uhr in Piräus ein.” (5,6) Das war der 12. Juni 1851. (7)

Diese Gouache wurde von Dalwigk als Ansicht vom Berg Ida bezeichnet. Es handelt sich hier um das Ida Gebirge in der Türkei und nicht das Ida Gebirge auf Kreta. Denn es ist in den Aufzeichnungen von Dalwigk und Beaulieu nicht vermerkt, dass die Reisenden Kreta besucht haben. Das Bild wurde auf dem Wege nach Mytilini auf Lesbos gezeichnet. Das Schiff muss hier in einem der Häfen angelegt haben, sodass Dalwigk die Möglichkeit hatte, ein topografisch so exaktes Bild zu malen. In Smyrna hatte er dann Zeit genug, um mit Muße die Zeichnung auszufertigen. Aus den Briefen geht hervor, dass die Bilder zwischen dem 6. und 12. Juni 1851 entstanden sind. Bei Berechnung der Fahrtzeit könnten die Entstehung auf den Tag genau bestimmt werden.